Wie alles begann ...
Die Geschichte der Hospizgruppen entstand Ende der 1960 er Jahre in England. Dort war es die Ärztin Cicely Saunders, die 1967 das erste stationäre Hospiz in England eröffnete, um sich der Pflege und Betreuung Sterbender anzunehmen (in Deutschland eröffnete 1986 in Aachen das erste Hospiz). Unter Hospiz (lat. „Herberge“) versteht man heute eine stationäre Pflegeeinrichtung, die meist über wenige Betten verfügt und ähnlich wie ein kleines Pflegeheim organisiert ist. Hier werden unheilbar Kranke in ihrer letzten Lebensphase aufgenommen und versorgt.
Diese Initiative in England löste die Entstehung zahlreicher Hospizgruppen, Vereine, teilstationärer und palliativer Einrichtungen weltweit aus. Das Ziel der Hospizbewegung war -und ist -es, das Sterben wieder als wichtigen Teil des Lebens ins öffentliche Bewusstsein zu rufen und das Sterben nicht von der Gesellschaft an den Rand drängen zu lassen. Sterbende und ihre Angehörigen sollten die letzte Lebensphase würdevoll erleben und angemessene Unterstützung finden, sowohl medizinisch-pflegerisch als auch psycho-sozial.
1994 erkannte man auch in Achern die Not, dass sterbende Menschen und deren Angehörige mehr Unterstützung bräuchten als nur die rein pflegerische Versorgung. Sr. Franziska Zähringer, damalige Leiterin der Sozialstation Achern, Berta Habermehl von der Caritaskonferenz und Dr.Winfried Hoggenmüller, praktizierender Arzt in Achern, beschlossen, inspiriert durch die internationale Hospizbewegung, in Achern eine Hospizgruppe zu gründen. Berta Habermehl übernahm damals die Organisation und konnte über die Pfarrgemeinde ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen. Von der evangelischen Kirchengemeinde wurde die Hospizgruppe von Pfarrer Gerhard Lösch und Erna Weisser unterstützt.
(Sr Franziska Zähringer, Berta Habermehl, Emmy Wenzler und Dr. Winfired Hoggenmüller, v.l.n.r)
1996 trat Gabriele Bögershausen der Gruppe bei und übernahm schon bald Aufgaben in der Vorbereitung der Gruppenabende.
1999 wurde Sr. Franziska nach Hegne ins Mutterhaus abgerufen, es folgte Sr. Laetitia Huber, die die Einsatzleitung übernahm.
(Sr. Laetitia Huber)
2002 Das Gesetz zur Finanzierung der Hospizarbeit tritt in Kraft.
2003 konnte die Hospizgruppe erstmals Fördermittel zur Finanzierung der Hospizarbeit beantragen, da sie die Voraussetzungen dafür erfüllte.
Im gleichen Jahr begleiteten die Mitarbeiter der Hospizgruppe einen schwerkranken, alleinstehenden und mittellosen Mann, dessen größter Wunsch es war, nicht namenlos „verscharrt“ zu werden. Nach seinem Tod setzten sich die Verantwortlichen der Hospizgruppe dafür ein, dass er nicht anonym bestattet wurde. Aus dieser Initiative ging das ökumenische Kirchengrab hervor. Die Stadt Achern stellte kostenlos eine Grabstätte zur Verfügung, Gartenbaubetriebe in Achern übernahmen die Bepflanzung und eine Grabmalfirma stellte einen schönen Grabstein zur Verfügung, auf dem die Namen der Verstorbenen eingraviert wurden. Die Pflege des Grabes übernahmen die beiden Kirchengemeinden im jährlichen Wechsel. Dies war eine befruchtende Zusammenarbeit aller Beteiligten, die bis heute erhalten ist.
2009 wurde dann auch Sr Laetitia ins Mutterhaus Hegne abberufen und von da an übernahm Gabriele Bögershausen die Einsatzleitung der Acherner Hospizgruppe.
Mit dem Abzug der Schwestern ins Kloster Hegne und ihrem Auszug aus dem Schwesternhaus, stellte die Pfarrei ein Zimmer als Büro zur Verfügung. Durch eine großzügige Spende konnte das Büros eingerichtet werden. Seither hat die Hospizgruppe ihren offiziellen Sitz im ehemaligen Schwesternhaus in der Kirchstraße 25 in Achern.
Ende 2011 zog sich Berta Habermehl aus der aktiven Hospizarbeit zurück.
In den folgenden Jahren entwarf der Fotograf und Grafiker Florian Hofmeister in Zusammenarbeit mit Dr. Winfried Hoggenmüller das florale Logo der Hospizgruppe und ein erster hochwertiger Flyer entstand.
Die florale symbolik zeigt den Menschen im Mittelpunkt. Die Hospizgruppe ist ein Teil des Umfeldes mit diesem ist sie durch ein angedeutetes Band verbunden.
2011 wechselte Anette Zittel aus dem Ehrenamt in das Leitungsteam.
2015 tritt das neue Hospiz- und Palliativgesetz in kraft.
Herr Dr. Hoggenmüller verabschiedet sich in diesem Jahr aus der Verantwortung der Hospizarbeit.
2016 ergänzte Barbara Bruder für ein Jahr das Leitungsteam um Gabriele Bögershausen und Anette Zittel.
Pfarrer Gießler, Dr. Schwallgeier, Winfried Hoggenmüller, Anette Zittel, Barbara Bruder, Gabirele Bögershausen (v.l.n.r.)
Aufgrund der vielfältigen Aufgaben, die die Verwaltung und Organisation einer Hospizgruppe mit sich bringt, wurde schnell klar, dass Leitung nicht mehr Ehrenamtlich erbracht werden kann.
Durch die langjährige, gute Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche in Achern, insbesondere mit Pfr. Joachim Giesler, konnte die katholische Kirchengemeinde als Träger der Hospizgruppe gewonnen werden. Damit war der Grundstein zur Einstellung von hauptamtlichen Fachkräften gelegt.
2017 erfolgte die Fusion mit der Hospizgruppe Achertal, um die gesamte Region Acher-Achertal und die beiden Gruppen zu stärken. Mit der Fusion erfolgte die Umbenennung in Ökumenische Hospizdienst Achern-Achertal.
Frau Silke Bohnert war die erste festangestellte Koordiantorin mit einer 50%- Stelle zur Wahrnehmung der vielseitigen Aufgaben. Manfred Scheurer, Koordinator aus dem Achertal und Anette Zittel, Koordinatorin aus Achern unterstützten im Rahmen ihrer geringfügigen Beschäftigungen den Hospizdienst Achern-Achertal weiterhin.
Im selben Jahr ging Frau Gebriele Bögershausen in ihren Ruhestand.
2018 im Juli schjied Anette Zittel nach sechs Jahren ehrenamtlicher Hospizbegleitung und vier Jahren Tätigkeit im Leitungsteam aus.
Im September konntemit Annette Pfliehinger eine zweite 50%- Stelle, als Koordinatorin, eingerichtet werden. Der Hospizdienst Achern-Achertal erhält damit eine weitere Stärkung.
(Silke Bohnert, Manfred Scheurer, Anette Pfliehinger, v.l.n.r)
Im Oktober schließt der ökumeinsche Hospizdienst Achern-Achertal einen kooperationsvertrag mit der Hospozgruppe Oberkirch.
Pfarrer Wehrle (Oberkirch), Claudia Braun (Hospizgruppe Oberkirch),
Anette Pflehinger (Hospizdienst Achern-Achertal), Pfarrer Gießler (Achern) (v.l.n.r.)
Damit erfährt auch Oberkirch mit all seinen Randgemeinden eine weitere Stärkung hospizlicher Arbeit.
Auch dieser Baustein soll dazu beitragen, dass Sterbende und ihre Angehörigen einen würdevollen und angemessen Beistand in der letzten Lebensphase erfahren.
2023 Umzug ins neue Hospizbüro Achern. Von der Kirchstraße 25 in die Martinstraße 56 in Achern.
Sowie der offizielle Zuammenschluss des Hospizdienstes Achern-Achertal mit dem Hospizdienst Oberkirch.
(Pfarrer Scherer, Manfred Scheurer, Silke Bohnert, Judith Wiegert,
Pfarrer Moll, Pfarrer Fischer, Chlaudia Braun, Pfarrer Schmitt und Huber Allgeier; v.l.n.r)
2024 die Hospizgruppe Oppenau hat sich unserem Dienst angeschlossen.
Monika Mattus (Ehrenamtliche aus der Hospizgruppe Oberes Renchtal), Silke Bohnert,
Pfarrer Kimmig (Seelsorgeeinheit Oberes Renchtal) und Pfarrer Scherer (Seelsorgeeinheit Achern)(v.l.n.r.)
Das aktuelle Team besteht nun aus Silke Bohnert, Natalie Wimmer und Judith Wiegert (Siehe letztes Bild: v.r.n.l)
Wir koordinieren nun das Gebiet Acher-Renchtal. Das ganze Gebiet finden Sie unter "Über uns -> Unser Hospizdienst"
Wir danken Ihnen für Ihr Interesse an unserer Geschichte!