Charta – für würdevolle Begleitung im Lebensende

Was ist die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland?

Für Menschen, die aufgrund einer fortschreitenden, lebensbegrenzenden Erkrankung mit Sterben und Tod konfrontiert sind, stellt die Charta mit ihren 5 Leitsätzen ein umfangreiches und zielführendes Rahmenkonzept dar, um ein Sterben in Würde für jeden Menschen in Deutschland zu ermöglichen.

Die Charta legt die Voraussetzungen fest, damit jeder Mensch in der letzten Lebensphase eine individuell zugeschnittene, würdevolle und nach seinen Vorstellungen gestaltete Begleitung erfährt. Sie betont die Bedeutung von Respekt, Empathie und den Bedürfnissen des Einzelnen, um eine angemessene Unterstützung in dieser besonderen Lebensphase zu gewährleisten.

Die Trägerschaft für die Charta bildet die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin, der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband und die Bundesärztekammer.

Warum ist die Charta so wichtig?

Zusammen mit den Trägern haben zahlreiche Expertinnen und Experten aus über 50 Organisationen und Institutionen aus der Gesellschaft und dem Gesundheitssystem die Charta-Leitsätze erarbeitet.

Diese Vielfalt an Organisationen, die sich in ihren Aufgaben und Ausrichtungen stark unterscheiden, verbindet jedoch ein gemeinsames Ziel: die Weiterentwicklung der Hospiz- und Palliativversorgung voranzutreiben.

Dabei soll vor allem die Bündelung vorhandener Ressourcen dazu beitragen, den Bedürfnissen der Betroffenen, ihrer Angehörigen und Zugehörigen gerecht zu werden.

Unter www.charta-zur-betreuung-sterbender.de haben Sie die Möglichkeit, sämtliche Materialien zur Charta herunterzuladen und zu bestellen, um sich weiter mit diesem wichtigen Thema auseinanderzusetzen und aktiv zur Verbesserung der Versorgung beizutragen.

Was sind die Ziele der Charta?

Eine qualifizierte, multiprofessionelle Behandlung und Begleitung ist entscheidend, um den Betroffenen in der letzten Lebensphase bestmöglich zu unterstützen. Dazu gehören medizinische, psychosoziale und emotionale Hilfe. Zugangsgerechtigkeit und optimale Versorgungsstrukturen sorgen dafür, dass jeder Mensch entsprechend seiner Bedürfnisse versorgt wird.

Selbstbestimmung am Lebensende ist zentral, wobei die Wünsche des Einzelnen respektiert werden. Zudem sollten Sterben, Tod und Trauer als natürliche Lebensprozesse im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert werden. Die Weiterentwicklung von Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie Forschung ist notwendig, um die Qualität der Hospiz- und Palliativversorgung zu verbessern. (ggf. die internationale Dimension)

Wie können WIR die Charta unterstützen?

Unterzeichnen Sie die Charta! Mit Ihrer Unterschrift leisten Sie einen wertvollen Beitrag, um in der Politik, bei Trägern des Gesundheitswesens und in der Gesellschaft ein stärkeres Bewusstsein für die Bedeutung der Hospiz- und Palliativarbeit zu schaffen.

Durch Ihre Unterstützung tragen Sie aktiv zur Verbesserung der Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Menschen bei und helfen, die Lebensqualität der Betroffenen in ihren letzten Lebensphasen zu erhöhen.

Ihre Stimme zählt und kann Veränderungen bewirken, die weitreichende Auswirkungen auf die Wahrnehmung und die Qualität der Palliativversorgung haben.

Charta hier unterzeichnen!

Wie können die gesellschafts- und gesundheitspolitischen Organisationen und Institutionen sowie Einrichtungen der Hospiz- und Palliativversorgung die Charta umsetzen?

Nur gemeinsam – d.h. die Politik, die Gesellschaft und alle am Gesundheits- und Sozialsystem beteiligten Organisationen – können wir es schaffen eine gerechte und vergleichbare Versorgung in allen Regionen der Bundesrepublik zu ermöglichen.

Um die Ziele der Charta zu erreichen, wurden im Jahr 2016 die fünf Leitsätze in Handlungsempfehlungen im Rahmen einer Nationalen Strategie konkretisiert. Für verschiedenen Themenbereiche sind Ausgangssituation, Ziele und Maßnahmen beschrieben.

Die gesellschafts- und gesundheitspolitischen Organisationen und Institutionen sowie Einrichtungen der Hospiz- und Palliativversorgung können die Handlungsempfehlungen durch eigene Initiativen in die Tat umsetzen und so bereits vorhandene Strukturen weiterentwickeln und die Versorgung vorantreiben.

Wie zum Beispiel die Förderung von Forschungsthematiken, die Durchführung von öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen sowie innovative Projekte, wie Letzte-Hilfe-Kurse oder die Übersetzung des Online-Portals WEGWEISER Hospiz- und Palliativversorgung Deutschland in den Sprachen Englisch, Französisch, Polnisch, Russisch, Türkisch, Vietnamesisch, Rumänisch und Arabisch. Jeder betroffene Mensch soll so seinen Platz im komplexen Netz der Versorgung am Lebensende finden. Egal wie individuell, einfallsreich, kompliziert oder auch einfach dieses Lebensende aussehen mag.

Um den Maßnahmenkatalog stärker und konsequenter ins öffentliche Bewusstsein zu bringen, hat die Koordinierungsstelle eine Kennzeichnung (Branding) erstellt, die Initiativen zur Umsetzung der Handlungsempfehlungen auszeichnet.

Hier finden Sie mehr Informationen dazu.

Wer unterstützt und dokumentiert den Umsetzungsprozess?

Um die nachhaltige Umsetzung der Charta und ihrer Handlungsempfehlungen voranzutreiben und zu dokumentieren, wurde 2016 das Projekt Koordinierungsstelle für Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland ins Leben gerufen, gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Darüber hinaus berät, initiiert und unterstützt die Koordinierungsstelle Akteure in der konkreten Umsetzung der Charta und ihrer Handlungsempfehlungen.

Dafür können Sie gern das das Team der Koordinierungsstelle kontaktieren.

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